„Mir horniglets“

Tief im Südwesten Deutschlands wird eine ganz besondere Sprache gesprochen – nein, nicht Schwäbisch! Da sollte man vorsichtig sein, wenn man die Südbadener nicht verägern will! Denn uns stellen sich die Nackenhaare auf, wenn in Filmen, die im südlichen Schwarzwald spielen, sei es die Schwarzwald-Klinik oder der Freiburg-Tatort, in erster Linie schwäbisch (oder gar hessisch oder pfälzisch) geprochen wird.

Nein, Alemannisch heißt der Dialekt. Er ist dem Schweizerdeutschen sehr ähnlich. Leider ist es wie bei vielen Dialekten: Alemannisch wird nicht mehr so häufig gesprochen. Deshalb werde ich hier in loser Folge besonders schöne Wörter oder Ausdrücke vorstellen. (Vorschläge sind natürlich immer willkommen.)

Fangen wir mit einem Begriff an, der zu den schaurigen Minustemperaturen der letzten Wochen passt:

mir horniglets

Im Hochdeutschen gibt es dafür keine Entsprechung, auch wenn das Gefühl jeder kennt: Wenn es einem “horniglet”, dann kam man gerade von eisiger Kälte draußen in die Wärme, langsam tauen die Finger und  Zehen wieder auf und beginnen zu kribbeln und zu schmerzen. Dieses Gefühl, für dessen Beschreibung ich einen ganzen Satz gebraucht habe, wird mit den zwei Wörtern “mir horniglets” beschrieben.