Wir wollten am Wochenende raus. Und zwar ohne große Vorausplanung, spontan ein bisschen Bewegung an der frischen Luft. Nun kann man ja im Winter alles mögliche machen: Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwandern … Was aber tun, wenn man keine Lust auf eine Materialschlacht oder größere Aktionen hat? Kann man auch einfach nur wandern gehen? Ohne bis zu den Knien einzusinken, was nach spätestens zehn Minuten nicht mehr lustig ist?
Also schnell das Internet befragt, und schon wurden uns diverse Winterwanderungen aufgezeigt, für die man nichts braucht, außer seiner Wanderschuhe. Gleich zwei davon zum Beispiel am Kniebis im Norschwarzwald. Vom Besucherzentrum an der Schwarzwaldhochstraße ausgehend gibt es eine rote sowie eine gelbe Route, die eine ist circa 5, die andere circa 6 Kilometer lang. Die Höhenmeter sind vernachlässigbar. Wir haben, eher versehentlich, weil am Startpunkt Besucherzentrum kein einziger Parkplatz mehr zu finden war, eine Kombination aus beiden Touren gemacht. Beides sind Rundwege, was mir immer wichtig ist, da ich nicht erst mühevoll nach sonntäglich seltenen Bus- oder Bahnverbindungen suchen möchte. Die Wege sind gespurt, sodass man im Prinzip normal wandern kann. Im Prinzip deshalb, weil es stellenweise natürlich schon mal glatt sein kann.
Es geht durch verschneite Wälder, die zum Teil so ruhig sind, dass man nichts, absolut gar nichts hört. Das ist ja heutzutage eine Seltenheit. Die gelbe Route führt an der Aussichtsplattform Ellbachseeblick vorbei (die gesperrt war, man sieht den See aber trotzdem), und dann durch das Dorf Kniebis mit der alten Klosterruine aus dem 13. Jahrhundert. Wer einkehren möchte, kann das in der Kniebishütte tun, direkt neben dem Besucherzentrum. Uns war es dort allerdings zu trubelig.
Das Wetter hätte zwar etwas schöner sein können – der blaue Himmel auf den beiden Bildern war gerade einmal zehn Minuten zu sehen –, trotzdem war es ein wunderschöner Tag im tief verschneiten Nordschwarzwald. Wer weitere Tipps für Winterwanderungen hat – immer her damit!